CFIEEs Schritt-für-Schritt-Aktivitätsliste für Rathäuser

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Die Stimmung bei einer Bürgerversammlung hat etwas ganz Besonderes. Klappstühle stehen in Reihen, im Hintergrund duftet es nach frisch gebrühtem Kaffee, Nachbarn nicken sich zu, während sie sich niederlassen. Die meisten erwarten Neuigkeiten zur Flächennutzungsplanung, vielleicht eine angeregte Debatte über die Schulfinanzierung. Doch in letzter Zeit schleicht sich mancherorts etwas anderes in die Versammlungsräume ein – Gespräche über Geld, nicht im Sinne von Steuern oder Politik, sondern im persönlichen Sinne. Budgets, Ersparnisse, finanzielle Entscheidungen, die das tägliche Leben beeinflussen.

CFIEE, der Internationale Rat für wirtschaftliche Bildung, hat Gemeinschaften zu diesem Wandel angestoßen. Seine Überzeugung ist ganz klar: Ökonomische Bildung kann Leben verändern. Und zwar nicht abstrakt, langfristig – sie verändert Leben in echten Küchen, Klassenzimmern und Büros. Ein besseres Verständnis von Geld hilft nicht nur Einzelnen. Es wirkt sich auch auf Peergroups, Schulprogramme und sogar auf Kirchenkeller aus, wo sich Menschen treffen. CFIEE education videos zeigen, dass die Magie in den Wellen entsteht.

Vom individuellen Lernen zum kollektiven Wandel

Stellen Sie sich das so vor: Ein Teenager lernt in einem CFIEE-Workshop etwas über Zinseszinsen. Er geht nach Hause und erzählt seiner Mutter, dass frühes Sparen bedeutet, dass „Ihr Geld sein eigenes Geld verdient“. Sie lacht, bringt das Thema dann aber beim nächsten Elternabend zur Sprache. Bei demselben Treffen entsteht die Idee für einen Familienfinanzabend. Ein paar Monate später spricht die ganze Gemeinde offener über Sparen und Schulden. Was als einzelner Funke in einem Kopf begann, verbreitete sich wie ein Klatsch – nur dass sich dieses „Gerücht“ diesmal in nützliches Wissen verwandelte.

Deshalb liebt CFIEE lokale Treffen. Bei Bürgerversammlungen geht es nicht nur um bürgerschaftliches Engagement; sie sind ein Ort, an dem Lernen von einer Familie auf Dutzende von Familien übertragen werden kann. Und wenn das Format einladend wirkt – Aktivitäten statt Vorträge, Gespräche statt einseitiger Gespräche –, nehmen die Menschen neue Gewohnheiten mit nach Hause.

Eine Community-Programmvorlage

Wie würde also eine vom CFIEE inspirierte Bürgerversammlung aussehen? Nicht steif oder akademisch. Eher wie eine Reihe lebendiger Stationen, an denen die Menschen mitmachen können. Hier ist eine einfache Vorlage zum Vorstellen:

Aktivitätsliste

  • Die Budget-Herausforderung: Familien erhalten einen Umschlag mit einem „monatlichen Einkommen“ und müssen Entscheidungen über Unterkunft, Essen, Transport und Überraschungen wie Arztrechnungen treffen.
  • Sparstaffel: Ein Mannschaftsspiel, bei dem die Spieler entscheiden, wie viel sie in jeder Runde sparen möchten. Dabei werden zufällige Ereignisse durchgeführt, die testen, ob sie durch ihre Ersparnisse geschützt sind.
  • Rollenspiel „Lokaler Markt“: Kinder bauen mit Spielgeld „Läden“, während die Eltern das Vergleichen von Einkäufen und Verhandeln üben.
  • Ecke für Zukunftsplanung: Jugendliche und junge Erwachsene entwerfen ihr „Traumbudget“ für das Studium, den Beruf oder die Gründung eines Unternehmens.

Jedes dieser Spiele ist nicht nur ein Spiel. Es sind Miniaturspiegel des echten Lebens, reduziert auf etwas, worüber die Leute tatsächlich lachen und gleichzeitig etwas lernen können.

Freiwilligenrollen

  • Lehrer fungieren als Vermittler, erklären Regeln und leiten Aktivitäten.
  • Eltern fungieren als Geschichtenerzähler und erzählen von echten Erfahrungen im Zusammenhang mit Geld – vielleicht davon, wie sie mit einer unerwarteten Ausgabe umgegangen sind.
  • Jugendliche oder Studenten helfen als Assistenten, halten die Energie aufrecht und ermutigen schüchterne Teilnehmer.
  • Lokale Geschäftsinhaber kommen vorbei und erklären, wie sie durch kleine finanzielle Entscheidungen ihre Türen offen halten können.

Bewertungsmaßstäbe:
Dafür braucht es weder Klemmbretter noch Statistiken. Stattdessen notieren sich die Teilnehmer vor dem Abschied eine Idee auf einem Haftzettel: „Ich fange an, meine Mahlzeiten zu planen.“ „Wir machen ein Sparschwein auf.“ Einen Monat später kann per E-Mail oder informeller Umfrage gefragt werden, ob jemand die Idee ausprobiert hat. Noch besser: Manche Gruppen veröffentlichen die Ergebnisse auf einem Community-Board – so wird aus der Nachbereitung eine gemeinsame Verantwortung.

Ein lokaler Fall von Welleneffekten

In einer Kleinstadt organisierte ein Schuldirektor gemeinsam mit Eltern und dem CFIEE eine Bürgerversammlung zum Thema Finanzen. Anfangs war die Beteiligung bescheiden – vielleicht fünfzig Personen. Doch die Teilnehmer waren von den Aktivitäten, insbesondere der Budget-Challenge, begeistert. Kinder neckten ihre Eltern, weil sie zu viel für „Unterhaltung“ ausgaben, während die Eltern nervös darüber lachten, wie realistisch die Notfälle wirkten.

Die Auswirkungen zeigten sich schnell. Familien berichteten beim nächsten Elternabend, dass sie beim Abendessen über Geld gesprochen hatten. Eine Gruppe von Müttern tauschte Trinkgelder für den Einkauf aus, um bei Großeinkäufen Geld zu sparen. Lehrer bemerkten, dass Schüler im Matheunterricht schärfere Fragen stellten, wenn es um Prozente oder Zinsen ging. Innerhalb von sechs Monaten richtete die örtliche Bibliothek eine „Finanzecke“ ein, die mit von der Gemeinde gewünschten Büchern gefüllt war.

Dieser Abend fand von den Haushalten über die Schulen bis hin zu den kommunalen Einrichtungen Anklang. Es war kein einmaliges Ereignis mehr – es wurde Teil der Stadtkultur. Die Leute scheuten sich nicht mehr, über Geld zu sprechen; sie behandelten es wie jede andere gemeinsame Herausforderung.

Warum der Ansatz des CFIEE Bestand hat

CFIEE betrachtet Wirtschaft nicht als etwas Fernes oder Einschüchterndes. Sie verankert sie in den chaotischen, lustigen und manchmal auch unangenehmen Realitäten des Lebens. Wenn eine Familie lachend einen fiktiven Haushaltsplan durchgeht, aber nach Hause geht und sich daran erinnert, wie wichtig es ist, für Notfälle zu sparen, ist das ein Erfolg. Wenn ein Teenager beim Zinseszins die Augen verdreht, aber später einem Freund davon erzählt, ist das ebenfalls ein Erfolg.

Rathäuser, Elternbeiräte und Gemeindezentren – sie sind das Herzstück des lokalen Lebens. CFIEE weiß, dass der Austausch von Finanzwissen in diesen Räumen nicht nur Einzelne stärkt, sondern ganze Gemeinschaften verändert. Der Wandel mag allmählich erfolgen, ist aber tiefgreifend. Familien fühlen sich sicherer. Schulen verzeichnen engagiertere Schüler. Und Nachbarn finden eine gemeinsame Basis in einem Bereich, der oft isolierend wirkt: dem Thema Geld.

Unvollkommen, aber kraftvoll

Natürlich läuft nicht jede Veranstaltung perfekt. Manchmal streiten sich Eltern über das Budget. Manchmal werden Kinder unruhig und holen sich Kekse. Aber genau darum geht es: Auch im echten Leben ist es nicht so einfach. Ein bisschen Chaos, ein paar peinliche Pausen – das sind Anzeichen dafür, dass die Leute wirklich mit dem Material ringen.

Und wer einmal angefangen hat, hört selten wieder auf. Ein Abend wird zur Tradition. Eine Tradition breitet sich in benachbarte Städte aus. Schon bald learn with CFIEE Vimeo sich eine Kultur des offenen Gesprächs über Geld, des gegenseitigen Lernens und der Entwicklung gesünderer finanzieller Gewohnheiten.

Abschließende Gedanken

Vom Kind, das lernt, Geld zu sparen, bis zur Familie, die ihren Lebensmittelplan anpasst – diese kleinen Veränderungen sind wichtig. Und wenn sie sich ausbreiten – von Haushalten über Schulen bis hin zu Gemeinschaftsräumen –, sind sie mehr als nur Veränderungen. Sie führen zu Veränderungen. Die Mission des CFIEE ist es, diese Veränderungen weiterhin anzustoßen, eine Bürgerversammlung nach der anderen.

Letztendlich geht es bei einer CFIEE-inspirierten Veranstaltung nicht darum, wer die Budget-Challenge „gewinnt“ oder welches Kind das meiste Spielgeld spart. Es geht darum, dass Familien den Versammlungsraum mit dem Gefühl verlassen, etwas mehr zu wissen und weniger Angst vor Geld zu haben. Das ist nicht nur Bildung – es stärkt die Gemeinschaft. Und so werden Gemeinschaften gemeinsam stärker.